Das Schloss


Ende des 14.Jhs. hat Jogaila das Bistum der Stadt Vilnius gegründet und dessen Bischöfen Verkiai zum Geschenk gemacht. Die ersten Schlossgebäude aus dem 16.Jh., die Keller und gemauertes Fundament hatten, waren aus Holz.

Der Besitzer des ersten gemauerten Schlosses war Bischof von Vilnius Konstantin Kasimir Bzostovski, der Verkiai Ende des 17. Jhs. - Anfang des 18. Jhs. verwaltet hat. Auf seine Initiative wurde die Anlage Verkiai (von Parks und Wäldern umgeben) mit der kennzeichnenden dreiachsigen Komposition: dem Schloss – Dreifaltigkeitskirche mit Kloster – Kalvarienkirche mit Kreuzwegkapellen erstellt. Das einem Schloss ähnliche Gebäude wurden im Jahr 1690 am Steilhang des Flusses Neris gebaut. Das Schloss war von quadratischer Form, hatte zwei Stockwerke, mit Blech bedeckten Türmen an den Seiten.


Im Jahr 1780 wurde Verkiai Eigentum des Bischoffs Ignacy Jakob Massalski. Er begann das Schloss und andere Gebäude der Schlossanlage, die im Tal des Flusses Neris standen, zu renovieren und zu rekonstruieren. Das neue prachtvolle Architekturensemble im Stil des Klassizismus haben Martin Knackfuss und sein Lehrling Laurynas Stuoka-Gucevičius geschaffen. Am Anfang hat Architekt Martin Knackfuss die Umbauarbeiten geleitet (1769-1781). Er hat die Stelle für die neue Residenz gewählt, das Projekt für die ganze Schlossanlage zusammengestellt. Unter seiner Leitung wurden die Flügel des Schlosses – das Offizium gebaut und ein Teil der alten Gebäude abgerissen. Später (bis 1788) hat L. Stuoka-Gucevičius ein neues Projekt des Zentralpalasts entworfen, die ganze Außenarbeit beendet und die Haupttreppe zum Großen Saal mit Kuppel eingerichtet. Ihm werden der Bau des Pavillons, der Damm-Mühle, der Gasthöfe und anderen Bauten zugeschrieben.


Seit dem 19. Jh. gehörte das Schloss Verkiai dem Fürsten Ludwig Wittgenstein und seinen Nachkommen. Aufgrund seinen Bemühungen begannen die Umbauarbeiten des Schlosses: der Park wurde umprojektiert, die Fläche des oberen Parkteils wurde reduziert, es wurde eine neue Mauer, ein Wächterhaus gebaut. Der Ostflügel wurde umgebaut: am Ende seiner nördlichen Seite wurde ein Turm und der Anbau des Großen Saals, am anderen Ende wurde ein Wintergarten aus einer Eisen- und Glaskonstruktion angebaut. Das zentrale Palast wurde bis zu seinem Fundament abgerissen. Der Schlossplatz wurde umprojektiert und auf dem Platz ein Springbrunnen errichtet. Rund um den Platz wurde ein neuer Weg angelegt. Der Palivark wurde zu einem bewirtschafteten Hof. Der Sohn des Fürsten Peter hat die Arbeit seines Vaters fortgesetzt: die Bauten des Palivarks umgebaut, die Wasseranlagen verwaltet und die Fischerei entwickelt. Man begann das Land des Hofes zu verkaufen, die Wälder zu fällen. Zuallerletzt haben die Wittgensteins fast die Hälfte des Hofes ausverkauft. Es begann die Vernichtungszeit der Schlossanlage Verkiai: man fing an typische Sommerhäuser, Villen zu bauen.


Viel Schaden hat der Erste Weltkrieg dem architektonischen Ensemble von Verkiai angerichtet. In der Zwischenkriegszeit wurde dort ein Pensionat und die Sommerhäuser, vor dem Zweiten Weltkrieg –eine Schule für Viehzucht, während der Sowjetzeit – eine Schule für die Vorsitzenden der Kolchose, eine Fachschule für Viehzucht betrieben. Seit 1960 gehörte die Anlage der Akademie für Wissenschaft. Zurzeit ist hier das Institut für Botanik errichtet.


Für die Hauptgebäude des Hofes Verkiai ist der Stil des Klassizismus kennzeichnend, für die Wirtschaftsgebäude - Volkskunst. Einige Bauteile dieses Ensembles sind nicht erhalten geblieben, anstatt des prachtvollen zentralen Palasts sind nur Keller mit gewölbten Decken zu finden; andere Bauten wurden umgebaut. Der zentrale Palast wurde 1842 abgerissen. Den Hof Verkiai, also die Schlossanlage bilden die erhalten gebliebenen Gebäude: Ost- und Westflügel, Pavillon, Gasthöfe (Pferdeställe), Eisdiele, Wächterhaus, zwei Wintergärten, zwei Wassermühlen, Villa, Scheune, Kuhstall, Keller des ehemaligen Schlosses, die alte Post, die Häuser der Diener, Pferdezüchter, Oberförster, Müller und Tischler, Verwaltungsgebäude, Kesselraum, Wasserturm, Springbrunnen, Beleuchtungsanlage, Reste des Altans, Wandfragment mit Pforten.

Zurzeit steht das architektonische Ensemble des Schlosses Verkiai im architektonischen Reservat der Landschaft Verkiai. Die Besucher zog Verkiai immer mit seiner wunderbaren Natur an, lockte mit seinen schönen und reichen Bauwerken, Sagen und inhaltsreichen Geschichten.



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